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Trainer Baade Beiträge

Ronald Reng in Ruhrort: „1974 — Eine deutsche Begegnung“

Beim von Kees Jaratz in diesem Jahr aus der Taufe gehobenen Fußball-Literatur-Festival, wahlweise auch Fußballliteraturfestival „Nachspielzeit“ musste der Lesetermin von Ronald Reng im Frühjahr ausfallen. Was damals bedauerlich war, führte dazu, dass man jetzt im Oktober noch einmal einen Nachklapp zu diesem Festival erhielt, auf dem Autoren wie Dietrich Schulze-Marmeling, Christoph Ruf oder Hardy Grüne wie auch einige Hobbyschreiber lasen, der gelungener nicht hätte sein können. (Impressionen hier.)

Ronald Reng, den man an dieser Stelle wohl nicht vorstellen muss, kam mit Auszügen aus seinem aktuellen Buch „1974 — Eine deutsche Begegnung“ im Gepäck ins „Plus am Neumarkt“ in Ruhrort und hatte neben guter Laune auch viel Hörenswertes rund um die für dieses Buch geführten Gespräche mitgebracht.

Dabei ist Rengs Werk kein Fußballbuch, sondern eines über deutsche Geschichte, mit dem Aufhänger des einzigen Länderspiels zwischen der Bundesrepublik und der DDR, in jenem Juni 1974 im Hamburger Volksparkstadion. Wer damals das einzige Tor zum 1:0-Sieg der DDR erzielte, dürfte für Fußballinteressierte zum Allgemeinwissen zählen. Jürgen Sparwasser sei dann auch der einzige der angefragten Zeitzeugen gewesen, der bei diesem Thema absagte. „Nicht schon wieder! Nein, nein, nein“, soll er (sinngemäß) am Telefon gestöhnt haben und war nicht bereit, seine Erinnerungen dazu zum x-ten Mal darzulegen.

Dafür fand Ronald Reng zahlreiche andere Menschen, die auf teils ungewöhnlichen Wegen eine Verbindung zu dieser Partie haben. Gerd Kische war als Spieler beteiligt, ebenso Günter Netzer, doch was ein RAF-Terrorist, Schauspieler an einem Theater in Ost-Berlin, Kanzlersohn Matthias Brandt oder die Stasi damit zu tun haben, erfährt man entweder in dem Buch selbst oder erfuhr man auf dieser Lesung. Reng beleuchtet ein geteiltes Deutschland, das sich in den frühen 1970er Jahren einerseits gesellschaftlich im Aufbruch befand, andererseits aber noch viel alten Muff aufwies. Neben den natürlich trotz aller Annäherung immer weiter auseinanderdriftenden Lebenswelten in Ost und West.

Kees Jaratz und Ronald Reng auf der "Nachspielzeit" in Duisburg-Ruhrort.

Kees Jaratz (links) und Ronald Reng vor Rengs Lesung in Ruhrort.

Ronald Reng ist nicht nur eine, was immer im Geiste des Betrachters liegt, sympathische, sondern auch erstaunlich jungenhaft gebliebene Erscheinung, dessen Freude an der Präsentation seiner Arbeit den Abend noch gelungener machte, als es ohnehin der Fall gewesen wäre. Schließlich hatte Reng auch schon im vielleicht – das wäre zu diskutieren – besten deutschsprachigen Fußballbuch überhaupt, „Spieltage“, meisterhaft verstanden, die Ereignisse auf dem Platz mit Zeitgeschichtlichem zu verknüpfen, unter deren Bedingungen sie stattfanden.

Bliebt zu vermelden, dass das Fußballliteraturfestival „Nachspielzeit“ im nächsten Jahr 2025 seine zweite Ausgabe erleben wird, wie Macher Kees Jaratz jüngst verkündete. Angesichts des Highlights an diesem Abend im Oktober mit Ronald Reng weckt das einiges an Vorfreude.

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Ankündigung: „Nachspielzeit“ — Erstes Festival der Fußball-Literatur

Der äußerst umtriebige Kees Jaratz hat mal eben so ein neues Festival der Fußball-Literatur aus dem Boden gestampft. Das Lineup ist namhaft, die Location tatsächlich auch fußballhistorisch, wie Besucher erfahren werden. Man muss vom Who is Who der deutschsprachigen Fußball-Literaten sprechen, die diese Premierenausgabe mit Leben füllen werden, wie ein Blick auf das Programm verrät:

Montag, 27. Mai 2024 – 19:00 Uhr
Eröffnungsfeier samt „Bühne der Freundschaft“

Dienstag, 28. Mai 2024 – 19:00 Uhr
HackeSpitzeEinsZweiDrei | Klaus Hansen

Mittwoch, 29. Mai 2024 – 19:00 Uhr
Totaler Fußball und ungeliebte Weltmeister | Dietrich Schulze-Marmeling

Montag, 3. Juni 2024 – 19:00 Uhr
1974 – Deutschland gegen Deutschland: ein historischer Moment | Ronald Reng

Dienstag, 4. Juni 2024 – 19:00 Uhr
Streifzüge durch den wilden Fußballosten | Frank Willmann

Donnerstag, 6. Juni 2024 – 19:00 Uhr
Wie moralisch ist der Fußball | Christoph Ruf

Montag, 10. Juni 2024 – 19:00 Uhr
Ein Leben lang – und wenn, dann welchen Verein? | Hardy Grüne

Mittwoch, 12. Juni 2024 – 19:00 Uhr
Nach dem Anpfiff alles möglich | Ralf Koss

(Eine ausführlichere Darstellung der zu erwartenden Inhalte findet sich hier.)

Ergänzt wird dieses Klassentreffen durch einige Amateure, die am Eröffnungstag ihre Texte präsentieren werden, in diesem Fall zum Fansein und -werden, darunter auch einer meiner Wenigkeit. Wer also Trainer Baade nach Jahren der Abstinenz mal wieder auf einer Bühne hören möchte, der begebe sich am Montag, den 27. Mai 2024, am Abend ins Plus am Neumarkt in Duisburg-Ruhrort. Allerdings bleibt es dann bei einem einzigen Text aus dem riesigen, hier öffentlich zugänglichen Oeuvre, andererseits wird es ein noch nie zuvor live gelesener Text sein. Existiert also auch kein Bootleg von. Und Gelegenheit zum Plaudern hätte man danach natürlich ebenso.

Damit gibt es also auch mal wieder einen neuen Eintrag auf der Seite der Termine.

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Hinter den Kulissen des Knallers Borussia Mönchengladbach — Borussia Dortmund … 1997

Ein fantastischer Blick hinter alle Facetten der Kulissen des Bundesligaspiels Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund wird uns hier dank Tom Briele ermöglicht, der damals überall dort Zutritt erhielt, wo der Normalsterbliche nicht hinkommt.

Doch Obacht! Wer den Bökelberg als den Inbegriff mitreißender Fußballatmosphäre empfand, so wie es hier der Fall ist, könnte mehr als nur leichte Anwandlungen von Sentimentalität erleben. Dennoch: Dieses Zückerchen, von dem niemand wusste, dass es existiert, sollte man sich nicht entgehen lassen.

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Update! „Tor des Jahres“ — alle auf einen Klick-Blick

[Update 2023] Neu dabei: Lukas Podolski mit seinem zweiten Tor des Jahres nach 2017 im Jahr 2022 und Florian Wirtz mit seinem Tor des Jahres 2023.

[Update 2021] Marcel Risse 2016 mit einem überaus sehenswerten Freistoßtor, Lukas Podolski 2017. Nils Petersen mit schönem Weitschuss 2018, Marcel Hertel mit Fallrückzieher 2019 und – selbstverständlich – Valentino Lazaro mit seinem Hacken-Akrobatik-Tor 2020, bei dem sofort feststand, dass es das Tor des Jahres werden würde. Alle Videos siehe unten.

[Update 2016] Das Tor des Jahres 2015 erzielte Carsten Kammlott. Das wird hier extra noch mal erwähnt, weil man sich den dazugehörigen Beitrag der Sportschau ruhig geben sollte, sofern man sehen möchte, wie ein Profi der 3. Liga so lebt. Jeden Sonntag bei den Eltern zum Essen (wobei das der eine oder andere Weltmeister ja ebenso pflegen soll) und derlei mehr. Nicht prickelnd, aber erhellend. Und das Tor an sich natürlich: hier der Beitrag (der obere), sicher nicht lange online. (Außerdem erfährt man so, dass Reinhold Beckmann immer noch die Sportschau macht. Dachte, der spielt jetzt Gitarre.) Und für die Jüngeren vielleicht interessant, dass dieses Tor einen weltbekannten Vorfahren hatte. Das Tor, nicht Kammlott.

[Update 2013] Dass ein Schwede mit bosnischen Wurzeln in einem Freundschaftsspiel in Schweden gegen England das Tor des Jahres in Deutschland erzielen kann, bleibt eines dieser Geheimnisse des professionellen Sportjournalismus. Ein fantastisches Tor erzielte Ibrahimovic mit seinem Fallrückzieher natürlich unbestritten, aber die Frage, was das bei den deutschen Toren des Jahres zu suchen hat, bleibt offen — vielleicht mal bei der Sportschau nachfragen.

[Update 2012] Heute gibt es dann den Neuzugang für 2012 2011: Señor Raúl. Ein schön anzusehender Lupfer beim hohen Sieg gegen den 1. FC Köln. Was der FC Schalke übrigens auch ohne Raúl schafft, wie gestern gesehen.

[Update 2011]

Ein Schuss aus 60 Metern. Kreativ. Gab es erst seit 2007 nicht mehr.

[Update 2009]

Ich hab dann mal eine nur wenig Voraussicht benötigende Änderung vorgenommen, siehe Ende der Liste. Sollte ich mich getäuscht haben, werde ich mich damit bestrafen, selbst so ein Tor wie das von Grafite erzielen zu müssen und es so lange zu versuchen, bis es klappt — allerdings ohne Gegenspieler. Schwer genug.

Aber ich werde mich ohnehin nicht täuschen.

Und wie profan Ballacks Tor von 2008 plötzlich wirkt …

Aus aktuellem Anlass, da Diego mit seinem Tor aus 60m Entfernung gegen Alemannia Aachen gerade Tor des Monats wurde, ein Überblick über die bisherigen Schützen des „Tor des Jahres“ seit der Einführung dieser Wahl im Jahr 1971.

1971 Ulrik Le Fevre
1972 Günter Netzer und Gerd Müller
1973 Günter Netzer
1974 Erwin Kostedde
1975 Klaus Fischer
1976 Gerd Müller
1977 Klaus Fischer
1978 Rainer Bonhof
1979 Harald Nickel
1980 Karl-Heinz Rummenigge
1981 Karl-Heinz Rummenigge
1982 Klaus Fischer
1983 Jürgen Wilhelm
1984 Daniel Simmes
1985 Pierre Littbarski
1986 Stefan Kohn
1987 Jürgen Klinsmann
1988 Jürgen Wegmann
1989 Klaus Augenthaler
1990 Lothar Matthäus
1991 Andreas Müller
1992 Lothar Matthäus
1993 Augustine „Jay-Jay“ Okocha
1994 Bernd Schuster
1995 Jean-Pierre Papin
1996 Oliver Bierhoff
1997 Lars Ricken
1998 Olaf Marschall
1999 Giovane Elber
2000 Alex Alves
2001 Kurt Meyer
2002 Benjamin Lauth
2003 Nia Künzer
2004 Klemen Lavric
2005 Kasper Bögelund
2006 Oliver Neuville
2007 Diego
2008 Michael Ballack
2009 Grafite
2010 Michael Stahl
2011 Raúl
2012 Zlatan Ibrahimovic
2013 Raúl und Julian Draxler
2014 Mario Götze
2015 Carsten Kammlott
2016 Marcel Risse
2017 Lukas Podolski
2018 Nils Petersen
2019 Marcel Hartel
2020 Valentino Lazaro
2021 Gerrit Holtmann
2022 Lukas Podolski
2023 Florian Wirtz

Mit Nia Künzer immerhin schon eine Frau als Gewinnerin dabei, sowie mit Jürgen Wilhelm und dem damals 80-jährigen Kurt Meyer auch zwei Amateure. Rekordsieger bleibt Klaus Fischer mit 3 Toren, vor Günter Netzer, Gerd Müller, Lothar Matthäus und Karl-Heinz Rummenigge mit je 2 Toren des Jahres.

In den meisten Fällen braucht man nur auf die Jahreszahl und den Namen zu schauen, schon ist klar, welches Tor es gewesen sein muss. Beispiele:

Lothar Matthäus 1990
Nia Künzer 2003
Lars Ricken 1997
Klaus Fischer 1982
Oliver Bierhoff 1996

Was an dem wurschtigen, glücklich abgefälschten, kraftlosen, unplatzierten Torschuss Bierhoffs von 1996, der dem armen tschechischen Torhüter durch die plötzlich nur noch mit der Konsistenz unaufgeblasener Luftballons funktionierenden Hände glitt, Tor-des-Jahres-würdig gewesen sein soll (außer eben seiner Wirkung), wird sich uns nie erschließen. Klaus Fischers Tor von 1982 begeistert da schon eher, so wie alle seine Tore des Jahres es vermögen.

Ich persönlich hätte auch diesmal eher auf Christoph Preuß‘ Fallrückzieher gesetzt als auf diese dann doch irgendwie gar nicht so schwierigen Tore der Marke Augenthaler 1989, Alves 2000 oder eben Diego 2007, aber ich bin ja auch nicht die Masse.

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Aus der Barrytown Trilogie: „The Van“ – mit Irland im WM-Viertelfinale 1990

Ein Film aus und über Irland, der zur Zeit der WM 1990 spielt, bei der die irische Nationalmannschaft bekanntlich ihren größten Erfolg erreichte, indem sie bis ins Viertelfinale vordrang, u. a. durch ein 1:1 in der Gruppenphase gegen England. Zudem war Irland zusammen mit den Niederlanden die erste Mannschaft, über deren finale Platzierung in der Gruppe tatsächlich das Los entschied. Im Zuge der deutschen Erfolge zur selben Zeit ging dieses Ereignis hierzulande vielleicht etwas unter.

Das ist allerdings nur der fußball-statistische Teil des Rahmens für den Film „The Van“, in dem die Ereignisse bei der WM aus irischer Sicht eine große Rolle spielen. Und tatsächlich für die Handlung bedeutsam sind und nicht reine Staffage. Wann hat man das schon mal bei Filmen, die nicht explizite Fußballfilme sind? Außerdem empfehlenswert, da man so einmal eine WM aus den Augen der Fans einer anderen Nation wahrnehmen kann, was ebenfalls hierzulande, wo man bis vor Kurzem mit Erfolgen bei großen Turnieren verwöhnt war bis zum Gehtnichtmehr, durchaus eher selten gesehen wird.

Dass einer der Hauptdarsteller aus einer gänzlich anderen Produktion bekannt sein dürfte, ist nur eine Randnotiz bei diesem schicken Kleinod an Film, der das leistet, was man letztlich doch am meisten goutiert: eine Geschichte zu erzählen. Film ab!

„The Van“ ist der dritte Teil der Verfilmung der Romane der „Barrytown Trilogy“ über einen fiktiven Stadtteil Dublins am Ende der 1980er Jahre aus der Feder von Roddy Doyle. Vielleicht noch ganz nützlich zu wissen, dass „Bimbo“ auf Englisch nichts mit der deutschen Bedeutung derselben Buchstabenkombination zu tun hat und hier schlicht der Rufname eines der Protagonisten ist.

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Hitzig auf dem Betze mit Co-Kommentator Franz Beckenbauer

Eine der vielen, man ist glatt geneigt, dieses Wort noch einmal zu wiederholen, vielen Rollen, die Franz Beckenbauer im deutschen Fußball ausfüllte, war jene des Co-Kommentators. Wie es der Zufall so will, lief einem just in diesen Tagen die Aufzeichnung eines kompletten Bundesligaspiels (mit Vorberichterstattung und sogar mit Werbespots) von 1992 über den Weg, das der Kanal Betze Retro zur Verfügung stellt. Darin gibt der „Kaiser“ eben jenen Co-Kommentator, allerdings nicht wie manchmal üblich, nur dann, wenn er gefragt wird. Es entwickelt sich über die Spieldauer ein ständiger Austausch und Beckenbauer brilliert in dieser Rolle, die er fortan eigentlich ständig ausfüllen würde. Also nicht jene des Co-Kommentators, sondern des den Fußball verbal begleitenden, sanft dahin schwadronierenden Grandseigneurs, der er 1992 allerdings eigentlich noch gar nicht war, schließlich war da sein WM-Titel noch keine zwei Jahre her und er übernahm danach noch zweimal den FC Bayern als Interimstrainer.

Anders als an dem eigentlichen Ort für solche Videos, „In voller Länge“, wo die Partie ebenfalls zu finden ist, wird an dieser Stelle darauf verzichtet, das Ergebnis des Spiels zu nennen. So kann man möglicherweise tatsächlich eine komplette alte Bundesliga-Partie nacherleben, in der versprochenermaßen ziemlich viel Pfeffer ist, und bei der man noch nicht weiß, wie sie ausgeht. Ein Fingerzeig für das viele Pfeffer könnte sein, dass der Trainer des FC Bayern in dieser Partie Sören Lerby hieß.

In welchem zeitgeschichtlichen Rahmen diese Partie stattfand, verdeutlicht vielleicht die Wahl des Schiedsrichters. Mit Karl-Heinz Gläser ist einer von fünf aus der früheren DDR ausgewählten Schiedsrichtern hier an der Pfeife, die erstmals für die Bundesliga-Saison 1991/92 nominiert worden waren.

Hörenswerter aber ist diese Partie wegen des sehr motiviert co-kommentierenden Franz Beckenbauer, der schließlich in dieser Konstellation nicht neutral ist, wie er selbst am Mikro zugibt, weshalb sich ein Nachmittag von ganz exquisitem Unterhaltungswert entfaltet.

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Spieler, die in ihrer Geburtsstadt Weltmeister wurden

1930 mit Uruguay

José Nasazzi
Ernesto Mascheroni
José Leandro Andrade (Geburtsort strittig)
Lorenzo Fernández (Geburtsort strittig)
Álvaro Gestido
Pablo Dorado
Héctor Scarone
Héctor Castro
José Pedro Cea

1934 mit Italien in Rom

Attilio Ferraris

1966 mit England in London

Bobby Moore
Martin Peters

1974 mit der BR Deutschland in München

Franz Beckenbauer
Hans-Georg Schwarzenbeck

1978 mit Argentinien in Buenos Aires

Daniel Passarella
Alberto Tarantini
Jorge Olguuin (Provinz Buenos Aires)
Ubaldo Fillol (Provinz Buenos Aires)
Daniel Bertoni (Provinz Buenos Aires)

1998 mit Frankreich in Paris

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Die einzelnen Ziegelsteine der „Gelben Wand“

Die 90-minütige Doku des WDR über die Dortmunder Südtribüne aus dem Jahr 2013 ist jetzt auch online verfügbar.

Allerdings soll dies keine uneingeschränkte Empfehlung sein, sich diese Doku zu Gemüte zu führen, da sie beim damaligen Schauen zumindest die hiesigen Erwartungen knapp verfehlte. Statt sich mit den Aspekten der Gesamtheit der größten Stehtribüne Europas – 25.000 passen drauf – zu beschäftigen, ging man den Weg, Einzelschicksale der dort Stehenden zu beleuchten. Was selbstredend legitim ist, man aber auch wissen sollte, falls man sich dafür 90 Minuten Konsumzeit freiräumt. Also, Film ab für all jene, welche sich mit elf einzelnen Personen, die sich regelmäßig auf der Südtribüne einfinden, und deren Biografien beschäftigen möchten. Heißt ja nicht, dass es nicht sehenswert ist.

Gerne hätte man nur ein wenig mehr über die Südtribüne, ihre Wirkung, ihre Historie, ihr Sangesgut, ihre Psychologie erfahren in einer Doku über die Südtribüne.

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Olaf! Olaf! … ist seinen Rekord los

Am Wochenende startete der DFB-Pokal in seine 70. Ausgabe. Warum DFL und/oder DFB entschieden haben, ihren wichtigsten Wettbewerb neben jenem um die Deutsche Meisterschaft direkt einmal dadurch abzuwerten, dass am selben Wochenende die beiden Titelträger im deutschen Fußball nicht an diesem Pokal teilnehmen, sondern ihr eigenes Süppchen kochen, und das auch noch zur Primetime im TV, statt ebenfalls ihr erstes Pokalspiel zu absolvieren, wird seine Gründe haben, die hier unbekannterweise aber nicht nachzuvollziehen sind. Was besonders verwundert, da doch einen der beiden Teilnehmer am stattdessen ausgetragenen Supercup niemanden in Fußballdeutschland interessiert.

Wie dem auch sei, schlechterdings.

Der 1. FC Nürnberg, lange Zeit Deutschlands Rekordmeister, gehörte nicht zu den beiden mit der Extrawurst, spielte demnach seine Erstrundenpartie ganz normal und gewann auch standesgemäß mit 9:1 beim bremischen Fünftligisten FC Oberneuland. Dabei erzielte Can Uzun drei Tore. Was ihn mit einem Alter von 17 Jahren und 274 Tagen zum jüngsten Dreifach-Torschützen in diesem Wettbewerb macht, womit er Olaf Thon ablöst, der bei seinem Dreierpack im legendären 6:6 n. V. im Halbfinale gegen den FC Bayern 18 Jahre und 1 Tag alt war. Zwar wurde das Interview nach dem Spiel hier schon unter dem Titel „Der Professor, mit 18″ verhackstückt, es schadet aber nicht, sich dieses Fußball- und Fernsehgeschichte geschrieben habende Interview noch einmal zu Gemüte zu führen.

Weniger, um die erstaunliche Gelassenheit und Eloquenz des 18-jährigen Olaf Thon zu bewundern, sondern um sich zu vergegenwärtigen, dass derlei Szenen nie mehr wieder kommen können. Schließlich erhalten Fans keinen Zugang zum Innenraum mehr, außer im Rahmen vorher angekündigter und genehmigter Platzstürme, was hier ja im Vorhinein nicht der Fall hätte sein können.

Ein Umstand, auf den auch der so lesenswerte wie stets gut informierte Günter Klein im Rahmen seiner Artikel-Serie zu „60 Jahren Bundesliga“ bei der Frankfurter Rundschau hinwies. Welche allesamt interessant sind, weil sie auch für den noch so gut gebildeten Fußball-Connaisseur immer wieder Neues zu Tage fördern. In welchem seiner insgesamt zwölf Beiträge zur Bundesliga-Historie nun Bezug auf Szenen wie oben bzw. auf Platzstürme generell genommen wird, möge die Leserin und der Leser selbst eruieren. Immerhin sind hier bequem alle verlinkt.

Und ja, man wird etwas Neues erfahren, selbst wenn man die Story im Titel vermeintlich schon kennt.

Wenn der Kamerad zum Nebenbuhler wird
Das unsichtbare Tor
Der Trainer, der Olympiasieger war
Wie aus einem Horrorfilm
Als Eduard Geyer 14 ausländische Spieler einsetzte
Als Serien noch möglich waren
Darf man für Kondome werben?
Der Meister steigt ab – ein beispielloser Fall
Schnell unterwegs – die PS-Liga
Der FC Bayern am Abgrund
Neben dem Stadion das Studio
Das Stadion – ein anarchischer Ort

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Deutschland — Ukraine 3:3 „Noch ’n tieferer Tiefpunkt“

Früher TM gab es hier mal zu jedem deutschen Länderspiel einen wie auch immer gearteten Text mit allerlei Beobachtungen und Gedanken zu der jeweiligen Partie. Das gibt es offensichtlich nicht mehr, weil die Redaktion gar nicht mehr jedes Länderspiel schaut, so belanglos ist die deutsche Nationalmannschaft geworden, der einst Oliver Bierhoff attestierte, die „vierte Macht im Land“ zu sein.

„Die Nationalmannschaft schafft einen sozialen Mehrwert für die Gesellschaft, indem sie integrierende Wirkung entfacht und für verbindende Gemeinschaftserlebnisse der Nation sorgt“, wurde da in einer vom DFB in Auftrag gegebenen Studie behauptet. Mag es zu jener Zeit, um 2014, so gewesen sein, sind davon nur noch ein paar nicht mal mehr vor sich hinglimmende Trümmer übrig geblieben. Was man daran erkennt, dass nicht nur im Umfeld dieser Redaktion sich niemand mehr für die Testspiele der Flick-Elf interessiert. Zum ersten Mal, seit diese Redaktion überhaupt Kenntnis von der Existenz einer Nationalmannschaft hatte – also seit 1981 – ging es an ihr vorüber, dass überhaupt ein Länderspiel angesetzt ist. Weshalb es auch, genauso wie alle sonstigen letzten Testspiele verpasst wurde, diesmal aber zusätzlich auch noch aus Unwissenheit und nicht als bewusste Entscheidung.

Ein echter Tiefpunkt für die Nationalmannschaft somit, wenn nicht mal mehr einst eingefleischte Anhänger von ihren Auftritten Kenntnis erlangen.

Wenn die Partie dann aber gar nicht verfolgt wurde, wieso wird dann darüber gebloggt? Abgesehen davon, dass 10-minütige Zusammenfassungen zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt natürlich immer noch konsumiert werden, weil die sich anschließende Berichterstattung Ausmaße eines sportlichen Zerfalls erahnen lässt, dass tatsächlich ein noch tieferer Tiefpunkt der DFB-Auswahl erreicht ist, als dies je zuvor der Fall war. Was vielleicht auch nicht verwundert, wenn man bei der Neuaufstellung nach der Demission des oben erwähnten Bierhoff so tief in die Mottenkiste greift, ausgerechnet den Urheber der Formulierung vom „noch ’n tieferer Tiefpunkt“ anno 2003, Rudi Völler, reaktiviert, der nun wirklich kein anderes Signal sein kann, als dass man einfach nicht in die Zukunft will, sondern immer noch in glorreichen Zeiten verhaftet ist, als man von wenigen Schwächephasen abgesehen per se stets zur Weltspitze zählte. (Auch, wenn Völlers tatsächliche Aufgabe lediglich sein mag, sein Gesicht in die Kamera zu halten, damit Druck von übrigen Akteuren zu nehmen, und seine Entscheidungsgewalt gleich Null ist – die Außenwirkung dieser Personalentscheidung bleibt dieselbe.)

Wo findet man sie, diese negative Berichterstattung? Zum Beispiel in den – seien sie auch noch so subjektiv und diskutabel, aber immerhin stellen sie eine nicht gänzlich unqualifizierte Bewertung dar – Kickernoten für die deutschen Spieler zur Partie gegen die Ukraine. Kurze Übersicht:

6,0

Nico Schlotterbeck
David Raum

5,0

Julian Brandt
Leroy Sané
Matthias Ginter
Leon Goretzka

4,5

Antonio Rüdiger

4,0

Joshua Kimmich
Niclas Füllkrug

3,5

Marius Wolf
Lukas Klostermann

3,0

Kevin Trapp

2,0

Kai Havertz

Quelle.

Wir fassen zusammen: die Hälfte der Feldspieler hätte die Versetzung ins nächste Schuljahr mit dieser Leistung nach Ansicht des Kickers nicht geschafft. Und tatsächlich haben sie ja auch bei zwei der drei letzten Turniere die Versetzung in die nächste Runde nicht geschafft.

Fast meint man, diese Durchschnittsnote von 4,35 könnte der tiefste Tiefpunkt aller Zeiten in Bezug auf die Kickernoten sein. Allerdings muss man nicht weit zurückblicken, um den wirklich tiefsten Tiefpunkt zu finden: das 0:6 gegen Spanien im November 2020.

Damals gab es siebenmal (!) die 6,0 und viermal die 5,5, einzig Torhüter Neuer erhielt eine 3,0. Macht eine Durchschnittsnote von 5,58. Also fast sechs. Das wird wohl nie mehr unterboten werden.

Dennoch war die Partie gegen die Ukraine ein weiterer Tiefpunkt, obwohl sie nicht einmal verloren wurde, sondern Remis endete.

Jan Christian Müller schreibt in der FR von einem „Offenbarungseid“ und „auf diesem Anspruchsniveau unfassbarer Stümperei“. Oliver Fritsch bezeichnet manche Aktion der Deutschen in dieser Partie als geeignet, einen „fassungslos“ zu machen. Und trotz aller Aufbruchsbemühungen Flicks nach dem Ausscheiden bei der WM sehe man: „Nichts wird besser, eher schlechter.“

Und noch schlechter als aktuell geht doch eigentlich gar nicht, oder? Von den letzten vierzehn Partien hat die DFB-Elf kümmerliche vier (eine davon mit 1:0 gegen den Oman) für sich entschieden, stattdessen gegen Japan und Ungarn verloren.

Was dazu verleitet, doch heute tatsächlich mal wieder das Testspiel der Nationalmannschaft gegen Polen in voller Länge zu verfolgen. Nicht als Unfallgucker, sich hämisch am Scheitern Ergötzender, der noch 2014 nach dem WM-Gewinn auf den Tischen getanzt hat. Sondern aus Neugier, wie tief der gegenwärtige Tiefpunkt der DFB-Elf eigentlich ist. Und ob Hans-Dieter Flick die EM 2024 noch als Bundestrainer erleben wird. Und schönes Wetter herrscht ja auch, anders als bei der Nationalmannschaft, die dieses in Form von Verlässlichkeit laut JCM „schon seit fünf Jahren“ nicht mehr biete.

Tatsache, das Aus gegen Südkorea – als damals amtierender Weltmeister – ist schon fünf Jahre her.

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Die besten Heimbilanzen der Bundesliga-Historie

Sollte Borussia Dortmund am Samstag das Heimspiel gegen Mainz 05 gewinnen, würde die Mannschaft damit nicht nur sicher Deutscher Meister werden, sondern auch einen Vereinsrekord bei der Heimbilanz aufstellen. 46 Punkte hätte man dann in dieser Saison mittels einer Bilanz von 15-1-1 im eigenen Stadion eingesammelt. Der bisherige Rekord von Borussia Dortmund stammt aus der Saison 2015/16, als die Borussia zu Hause auf 45 Punkte kam. Doch selbst mit den jetzt möglichen 46 Punkten läge man nicht ganz vorne in der Historie der besten Heimbilanzen aller Bundesliga-Saisons.

Da gibt es nämlich gleich drei Clubs, die in einer Saison einmal 49 Heimpunkte ergatterten, und drei Clubs, die einmal 47 Punkte vor eigenem Publikum einspielten. Vorne sind es der VfL Wolfsburg in seiner Meistersaison 2008/09 mit 49 Punkten, der FC Schalke 1971/72 mit derselben Heimpunktzahl und der FC Bayern in der Saison 1972/73 mit ebenfalls 49 Punkten, berechnet nach der Drei-Punkte-Regel.

Dahinter folgen Borussia Mönchengladbach 1983/84, Hertha BSC 1974/75 und Werder Bremen 1982/83 mit jeweils 47 Punkten, umgerechnet in die Wertung, nach der es drei Punkte für einen Sieg gibt.

46 Punkte wie der BVB eventuell am Samstag erreichten sogar etliche Clubs schon einmal in ihren Heimspielen einer Saison.

Hier die komplette Übersicht all jener Clubs, die einmal mindestens 46 Punkte in Heimspielen erreichten.

Saison Club Bilanz Punkte
2008/09 VfL Wolfsburg 16-1-0 49
1972/73 FC Bayern München 16-1-0 49
1971/72 FC Schalke 04 16-1-0 49
1983/84 Borussia Mönchengladbach 15-2-0 47
1974/75 Hertha BSC 15-2-0 47
1982/83 Werder Bremen 15-2-0 47

2015/16 FC Bayern München 15-1-1 46
2013/14 FC Bayern München 15-1-1 46
1996/97 Bayer Leverkusen 15-1-1 46
1987/88 FC Bayern München 15-1-1 46
1980/81 VfB Stuttgart 15-1-1 46
1979/80 Hamburger SV 15-1-1 46

Bei der einmaligen Gelegenheit, in der 1991/92 mit 20 Teams ausgespielten Saison einen Rekord für die – in Anführungsstrichen natürlich nur, denn es ist ja allgemein bekannt, dass die Sonne in fünf Milliarden Jahren zum Roten Riesen werden wird – „Ewigkeit“ aufzustellen, gelang es dem 1. FC Kaiserslautern zwar, kein einziges seiner 19 Heimspiele zu verlieren. Die Bilanz von 13-6-0 reichte aber nur zu 45 Punkten, womit sie hier keine Aufnahme in diese Liste finden.

In einer gesamten Saison zu Hause ungeschlagen zu bleiben ist übrigens absolut keine Seltenheit, geschah so häufig, dass das Auftreten dieses Ereignisses hier aufzulisten beinahe keinen Sinn ergäbe, weshalb auch darauf verzichtet wird. Darunter sind so Obskuritäten, wie dass Rot-Weiss Essen 1969/70 mit einer Heimbilanz von 7-10-0 gerade mal Neunter der Heimtabelle wurde, aber an der Hafenstraße ungeschlagen blieb. Oder die Saison 1971/72, als gleich alle drei vorne platzierten Clubs in der Heimtabelle kein einziges Heimspiel verloren: FC Schalke, FC Bayern und Eintracht Frankfurt. Was sich in der Saison 2016/17 wiederholte, als der FC Bayern, Borussia Dortmund und die TSG Hoffenheim jeweils keines ihrer 17 Heimspiele verloren.

Nur eine perfekte Heimbilanz, alle Partien zu Hause zu gewinnen, das ist noch keinem Club gelungen, trotz teilweise erdrückender Dominanz so manches Clubs in den letzten Jahren. Bleibt also immer noch etwas zu erreichen in der Bundesliga, where no man has gone before.

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MSV Dietzburg

„MSV Dietzburg“, so nannte man den Meidericher Spielverein in der Presse zu jenen Zeiten, als der heute 75 Jahre alt werdende Bernard Dietz dort aktiver Spieler war. Das war zwischen 1970 und 1982 der Fall. „Ennatz“ lautet sein Spitzname, der daher stammt, dass ein Nachbarsmädchen seinen Vornamen in seinen jungen Jahren nicht richtig aussprechen konnte. Mittlerweile heißt sogar das Maskottchen beim MSV Duisburg – natürlich ein Zebra – so. Dietz ist der Mann mit den meisten Niederlagen (221) eines einzelnen Spielers in der Bundesliga, schaffte es aber auch zum Beispiel, bei einem 6:3 über den FC Bayern München vier Tore gegen diesen zu erzielen – als Abwehrspieler.

Obwohl er versprochen hatte, dass der MSV nie absteigen würde, solange er selbst für diesen aktiv ist, war es 1982 dann doch soweit. Daraufhin wechselte er zum FC Schalke 04, mit dem er zwar ebenfalls ab-, aber auch wieder aufstieg. Und dort erzielte u. a. ein Tor beim äußerst legendären 6:6 n. V. im Halbfinale des DFB-Pokals gegen – den FC Bayern München.

Von noch größerer Relevanz aber war seine Zeit in der Nationalmannschaft, für die er von 1974 bis 1981 aktiv war und die er 1980 als Kapitän zum Europameisterschaftstitel führte. Das wird jetzt hier nur alles aufgeführt für diejenigen, denen das nicht schon alles lange geläufig ist. Eigentlich ist das Grundwissen, das muss sitzen, für Leute aus MeckPomm oder Franken gelten da aber mildernde Umstände.

Jedenfalls ist das heutige Geburtstagskind der einzige Fußballer von internationalem Rang, den der MSV Duisburg je in seinen Reihen hatte, wenn man auch bei Spielern wie Werner „Eia“ Krämer (WM-Teilnehmer), Ewald Lienen (UEFA-Pokalsieger) oder Kurt Jara (zweifacher WM-Teilnehmer) diskutieren könnte. Viele werden aber denken: Werner wer? Außerdem blieben die Genannten auch nicht so lange wie Dietz. Und so ist Bernard Dietz die Ikone schlechthin beim Spielverein aus Meiderich.

Gewürdigt wird er heute natürlich an vielen Stellen, hier eine kleine Auswahl an Links, die doch tatsächlich größtenteils (neben den obigen Fakten) unterschiedliche Facetten der Person und des Wirkens von Bernard Dietz aufzeigen.

Hier wurde man, da man Dietz nur als aktiven Spieler von Schalke 04 kannte, nicht aber vom MSV Duisburg, später war er ja auch noch lange Trainer beim VfL Bochum, nie so richtig warm mit seiner Rolle als die Ikone schlechthin beim MSV. Das aber ändert sich immer mehr und wird vor allem unterstützt durch den erst anlässlich seines Geburtstag erfahren habenden Umstand, dass Bernard Dietz in seinem Keller eine Art MSV-Museum besitzt. Natürlich auch mit vielen Elementen seiner Karriere in der Nationalmannschaft und auf Schalke, aber eben mit dem Schwerpunkt MSV Duisburg. Und dass er mit seiner Frau weiterhin zu jedem Heimspiel 110 Kilometer hin und 110 Kilometer zurückfährt, um sich die Partien vor Ort anzusehen, ist auch aller Ehren wert. Wobei das eben immer auch ein Problem für den Autor war: Wieso sollte ein Spieler die MSV-Ikone schlechthin sein, der in seinem ganzen Leben seine heimatliche Region über 100 Kilometer entfernt nie verlassen hat und somit Westfale durch und durch ist und niemals in Duisburg oder wenigstens – so wie Ewald Lienen in Moers-Kapellen – in der Nähe gewohnt hat?

Gäbe es diese Entfernung von über 100 Kilometern zum 1. FC Nürnberg, oder vielleicht in die richtige Richtung zu Werder Bremen, oder zu Eintracht Frankfurt, hätte man hier überhaupt keine Probleme mit dieser proklamierten Identifikation. Tatsächlich aber liegen zwischen Duisburg und Jottwede in Westfalen etliche andere kulturelle Einheiten und alles hinter Dortmund ist schon fast ein anderer Planet. Nun, sei’s drum. Der Umstand des MSV-Museums in seinem Keller hat nun endgültig damit versöhnt, dass er eben, bodenständig wie er seit Jahr und Tag ist, seine Heimat nie verließ, aber dennoch sein Herz beim MSV gelassen hat.

Bleiben noch zwei neue Erkenntnisse festzuhalten, die für alle, die sich nicht durch die gesamten Links kämpfen möchten, hier aufgeschrieben werden. Bernard Dietz war als Kind Fan des 1. FC Köln, womit er natürlich Eingang in diese Liste findet – und seine Frau ist die Tochter des damaligen Vereinswirts des MSV Duisburg.

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„Echt Schalke“, Doku von 1999

Passend zum heutigen Revierderby hier eine Doku aus dem Jahr 1999, wohl damals von „Vox“ gesendet, über den FC Schalke 04, als er noch echter und schalkiger war als heute.

Die Protagonisten, die – da ohne Kommentar – für sich sprechen: Rudi Assauer, Huub Stevens, Gerald Asamoah, Yves Eigenrauch und der auf Schalke allseits geschätzte Rolf Rojek sowie ein weiblicher Fan. Nur eben alle 24 Jahre jünger als jetzt, bzw. im Falle von Rudi Assauer noch unter den Lebenden.

Der FC Schalke 04 spielt noch im Parkstadion, hatte gerade den UEFA-Pokal gewonnen, die Arena war schon in Planung, der junge Neuzugang Asamoah, gerade 20 Jahre alt, will noch was erreichen im Profifußball und das ganze Ambiente wirkt so weit her, als wäre das eine andere Welt gewesen, in der sich alle bewegten. Insofern: viel Schalke, aber auch sehr viel Zeitdokument. Womit das hier schon wieder ein Beitrag der Kategorie „Opa erzählt vom Krieg“ ist, ’schulligung. Aber sehenswert isses schon!

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